MR-Velowoche mit Kari ... zum 21.Mal

28. April – 6. Mai 2017

Nach der letztjährigen Jubiläumswoche auf Mallorca haben wir dieses Jahr etwas kürzer getreten. aber nur, was die Anreise betraf! So stemmten wir 20 Männerriegler am Freitagabend, den 28.April unsere Velos in den Anhänger und das schwere Gepäck in den Bus der Fa. Moser, der uns durch die Nacht in den Süden fuhr. Genauer gesagt entschieden wir uns nach Istrien und Mallorca wieder einmal für feines italienisches Essen, knackige Pässe und die wunderschöne Landschaft bei Gatteo a Mare (nähe Cesenatico).

Die Nachtfahrt wurde auch dieses Jahr traditionsgemäss kulinarisch verkürzt, liessen wir uns doch wieder Hanspi’s frische Sandwiches schmecken und genossen dazu Raini’s Rotwein. Somit dösten wir doch etwas entspannter dem Morgengrauen entgegen.

Ohne Probleme erreichten wir unser Hotel Capitol in aller Herrgottsfrühe. Nach etwas Geduld machten wir uns über das grosse Frühstücksbuffet her, was die Lebensgeister und die tollen Sprüche wieder richtig aufblühen liess.

Vor dem Zimmerbezug konnten die ohne Velo gereisten Kameraden ihre Mieträder in Empfang nehmen und nach einer Portion Pasta waren wir am frühen Nachmittag so richtig heiss auf den Prolog. Die bewährte Aufteilung in 3 Gruppen (2 Rennvelo 1 Touren/Mountinbikes) haben wir beibehalten.

Zum Start war es relativ kühl und windig, im Laufe des Nachmittags aber herrlich sonnig und angenehm. Die Runde via Sogliano/Borghi brachte uns die Schönheit dieser Region sofort wieder in Erinnerung und nach knapp 60 km hatten wir das Tagessoll erreicht. Nun hiess es aber zügig duschen, um den ersten Apéro in unserer bewährten Stammbeiz il Giardino ja nicht zu verpassen.

Das Nachtessen stimmte noch exakt mit unseren Erinnerungen überein; siehe Beschreibung weiter unten.

Der erste Abend ist schnell zusammengefasst, hatten wir doch alle ein Schlafmanko und somit beschränkte sich die Belagerung der Bar auf ein paar Hartgesottene...

Frisch ausgeschlafen posierten wir uns am Sonntagmorgen zum obligaten Gruppenföteli im neuen, einheitlichen Tenue. Lange wurde aber nicht gefackelt, resp. verwackelt. Wir schwangen uns auf die Räder, wohlweislich gut eingepackt, denn trotz Sonnenschein war es doch recht frisch. Heutiges Ziel war der Passo del Grillo, der etwas weiter südlich der Prologstrecke liegt. Nach zügiger Anfahrt und schweisstreibenden Aufstieg genossen wir eine herrliche Aussicht und eine tolle Abfahrt. Im Tal bei Secchiano wurden wir in einer kleinen Beiz mit schmackhaften Tagliatelle Bolognese kulinarisch so verwöhnt, dass wir uns zur Feier des Sonntags ein Glas Roten gönnten. Nach diesem Powerschub waren die 40 km Heimweg via Santarcangelo/Bellaria eine reine Genussfahrt.

Und schon gaben wir uns dem gemütlichen Teil des Tages hin: Pastabuffet mit Feierabendbier, aktives dolce far niente, dann zum Aperölen ins Giardino. Anschliessend zurück ins Hotel: Erst ein frischer Salat vom Buffet, dann eine Suppe, die Antipasti verlocken auch noch... nun die Qual der Wahl auch beim primo piatto: Risotto, frische Pasta oder doch lieber Gnoggi??... bald darauf der Hauptgang, der traditionsgemäss serviert wird, danach noch ein paar Versüecherli von der Käseplatte und zum Schluss noch ein frisches Gelato... oder noch einmal vom Tiramisu???

Mit all den Energiereserven intus, waren alle am Montag, 1. Mai wieder voller Pedalendrang...alle??? leider nicht ganz, taten doch die holprigen Strassen der (schon vor den Ferien) verletzten Hand unseres Obergageli Kari gar nicht gut, was ihn zu einer Pause zwang. Alle Gruppen machten nun die Gegend von Cesena unsicher, wo wieder fordernde Höhenzüge mit fantastischen Ausblicken auf uns warteten. Speziell Montiano mit seinem historischen Stadtkern war schon ein paar Schweisstropfen wert!

Auch dieser Tag ging trocken über die Bühne und nach recht starkem Gegenwind auf dem Heimweg konnte uns der Regen am Abend im sicheren Hotel die gute Laune nicht mehr verderben.

Dienstag 2.Mai: Mit San Marino stand DER Klassiker auf dem Programm, natürlich wieder für alle 3 Gruppen. Dank herrlichem Wetter genossen alle die tolle Aussicht von den Stadtmauern der autonomen Republik auf 630 müM. Stolz durften auf jeden Fall alle sein, insbesondere unser `Papa Francesco’, auf dessen Stirn doch 2-3 Schweissperlen mehr als üblich in der Sonne glitzerten. Die Heimfahrt erwies sich dank der rücksichtsvollen Planung der Leiter als genussvoll und so konnten wir schon gut erholt das Feierabendbier direkt am Strand so richtig geniessen.

Die nassen Strassen am Mittwochmorgen bewogen einige Kollegen, einen wohlverdienten Ruhetag einzulegen. Ein gemütlicher Spaziergang nach Cesenatico, ein feiner Spritz, eine Pizza und dann ein ruhiger Nachmittag im Hotel haben die Batterien wieder geladen.

Die übrigen hofften zu Recht auf das Abtrocknen der Strassen. So fuhren die etwas reduzierten Gruppen eine wiederum sehr schöne Kreten-Tour in der Gegend von Montiano, Montenovo, Longiano, Santa Paola und Montigallo....tönt doch wahrhaftig nach Höhenmetern ;-)

Dass bei dieser relativ kurzen aber intensiven Tour ausgerechnet die Cappuccinogruppe die meisten km vorweisen konnte, gab natürlich genug Apéro-Gesprächsstoff. Von den Zweifeln an Xafer’s nicht zertifiziertem Velocompi bis zum Eingeständnis der Gümeler, einen Halb-Ruhetag eingezogen zu haben...alles machte die Runde!

Nun, der Donnerstag, 4.Mai war für die meisten Kameraden ein Ruhe-, Shopping- oder Wellnesstag. Die einen versorgten sich im nahegelegenen Einkaufsparadies mit feinen italienischen Spezialitäten, andere wiederum rüsteten ihre Velogarderobe etwas nach. Doch die Nimmersatten Gümeler schwangen sich in einer Regenpause nochmals in die Sättel, um ja nicht die 500km-Marke zu verpassen (was einige wirklich schafften).

Schliesslich der Freitag, den schönen Wetterprognosen alle Ehre machend, belohnte uns für die Geduld am Vortag und zeigte sich zum Schluss der Velowoche von seiner besten Seite!

Dies nützten alle Gruppen zu einer ausgiebigen Schlusstour. Nicht alle hatten aber nur pures Vergnügen: Die sonst so sichere Cappuccino Gruppe entschied sich für die Angaben des GPS und gegen die Karte...und prompt mussten alle durch dicken, zähen Lehm fahren, was den Gastfahrer Hampi mit dem Rennvelo und Otmar mit seinem e-bike besonders hart traf. Dank sofortiger Kameradenhilfe mit Pneuhebern etc. konnten die blockierten Räder und Bremsen wieder flott gemacht werden.

Dies tat aber der guten Laune keinen Abbruch, im Gegenteil, beim Apéro wurde die Angelegenheit nochmals genüsslich und in allen Details diskutiert.

Inzwischen hatten wir unsere Räder im Anhänger verstaut und die Koffer gepackt. Ein letztes feines Nachtessen genossen wir ausgiebig und bald war der inzwischen angereiste Bus zur Heimfahrt bereit. Die Fahrt durch die Nacht verlief ruhig und ohne Zwischenfälle und alle kamen nicht ganz ausgeschlafen aber gut gelaunt und mit vielen tollen Erinnerungen am Samstag frühmorgens in Bülach an.

Mit einem kräftigem Applaus dankten wir Kari Baumann für die super Organisation sowie den Gruppenleitern Raini, Fredi und Xaver auch für ihren Einsatz. Dass die 22. Velowoche im 2018 nochmals in Gatteo a Mare durchgeführt wird, fand übrigens breite Zustimmung...Ecco...ci vediamo l’anno prossimo

...da wären doch noch ein paar internas zu erwähnen:

...schon am Sonntag kämpfte unser Katalane mit den Tücken der vermeintlich defekten Schaltung...bis sich Xaver erbarmte und den erstaunten Kameraden den richtigen Hebel zum hochschalten zeigte...

...Barrieren in dieser Region haben die Eigenschaft, die Geduld der Wartenden über alle Massen zu strapazieren. So folgten einige ungeduldige Kameraden dem Beispiel von Einheimischen und unterquerten samt Velo die Schranken. Namen werden keine genannt, aber im Gazetto di Reggio war tags darauf von Polizisten, Lockführern, Staatsanwälten etc etc die Rede...

...der einzige Sturz der Woche produzierte Jürg, der sich vermutlich wegen Übermüdung beim Aufsteigen mitsamt dem Velo wieder hinlegte, jedoch mit ein paar Kratzern davon kam...

Bericht: Otto Grimm

Fotos: Köbi Gehring und Kollegen (siehe Fotoarchiv)