Die Männerriege an der Jubiläumsstafette

18.- 22. Mai

Es ist Sonntagabend kurz vor 20 Uhr. Die fünf Tageschefs Raini, Xaver, Herbert, Otti und Köbi sitzen mit dem OK-Präsident René Bosshard noch am Tisch und diskutieren über die vergangenen fünf Tage. Sie sind etwas abgespannt, machen aber einen äusserst zufriedenen Eindruck. Die Festbänke unter dem riesigen neuen Zeltdach haben sich geleert. Nur noch einzelne Unentwegte unterhalten sich bei guter Stimmung. Kollegen der Männerriege machen sich daran, Bänke und Tische zusammen zu klappen und auf den bereit stehenden Anhänger zu verladen.Zurück zu den Tageschefs. Sie dürfen auf einen äusserst gelungenen Anlass zurückblicken. Es fing am Mittwoch in St. Gallen auf dem Klosterplatz an mit der Uebergabe einer Kopie des Dokumentes aus dem Jahre 811, in dem Bülach zum ersten Mal schriftlich erwähnt ist. Die Reise ging in fünf Etappen auf einer 416 km langen Strecke, die nur mit Muskelkraft bewältigt werden durfte, von der Ostschweizer Metropole ins Zürcher Unterland. Am ersten Tag bei prächtigem Frühsommer-Wetter (Petrus muss eindeutig ein Bülacher sein, beschied er doch dem ganzen Anlass ein Prachtswetter. Den kurzen, aber kräftigen Platzregen vor dem Eintreffen der Stafette im Städtli wollen wir ihm gnädigst verzeihen.) ging’s mehr oder weniger auf dem Jakobsweg durchs liebliche Appenzellerland und Toggenburg nach Kirchberg SG. Zu Fuss oder per Velo machten sich die verschiedenen Bülacher Gruppen auf den Weg. Trotz der körperlichen Anstrengungen sah man nur zufriedene Gesichter und die jeweiligen Uebergaben der Standarte mit dem wertvollen Dokument gestaltete sich jeweils zu einem freudigen Halihalo. Raini erinnert sich gerne an die prächtige Hügellandschaft mit fantastischer Aussicht auf den Alpstein, an das Auf und Ab über Weiden und durch Wälder, an den warmen Empfang in Kirchberg durch die Behörden und Vereine – eine kleine Festwirtschaft war mitten im Dorf neben der Kirche aufgebaut und eine ad-hoc-Musik spielte flotte Blasmusik, und dies an einem warmen Frühsommerabend, wo man gerne noch etwas sitzen blieb...Xaver spricht von ähnlichen Erlebnissen, von unzähligen Begegnungen durch die sanfte Landschaft des Thurgaus – man überquerte auch den höchsten Berg(!) des Kantons, den 733 m hohen Nollen, von der Velofahrergruppe der Männerriege (Fritz, Franz, Sepp S., Otmar und Köbi), welche die Strecke von Wigoltingen über Pfyn (Gedenkhalt für den dort aufgewachsenen Fritz) – Weiningen – Kartause Ittingen bis nach Uesslingen, von der eindrücklichen Leistung der Grampen-Bewohner, die ihre Strecke mit Rollator oder im Rollstuhl bewältigten, von der Gruppe, die mit einem 12-plätzigen Spezialvelo unterwegs war, vom Empfang im Zürcher Landstädtchen Elgg, wo unser ehemalige Stapi Köbi samt seinen Altstadträten mit Ross und Wagen einfuhr.Auch Herbert weiss zu erzählen, vom 3. Tag, der durch die herrliche Landschaft des Zürcher Oberlandes nach Greifensee führte - man ahnt es - selbstverständlich nicht auf dem direkten Weg. Turnerinnen der Frauenriege waren mit Velo auf dem Töss-Radweg zu sehen, nachher die Wanderinnen ab Bauma bis Bäretswil, auch eine Frauen-Nordisch-Walking-Gruppe absolvierte ihre Strecke, vorerst problemlos, nach der Uebergabe der Urkunde wollten sie noch zum Landstädtchen Grüningen weiter... verliefen sich dann aber irgendwo bei Gossau. Alles kein Problem, unser Chef Technik Raini spürte die Gruppe bald wieder auf. Die Frauen nahmen’s mit Humor. Auch in Greifensee gab’s einen kleinen Empfang, idyllisch gelegen direkt am See. Es kam dann etwas Sturm auf, so dass man etwas früher aufbrach. Am nächsten Tag ging’s ja weiter.Otti, Tageschef der 4. Etappe von Greifensee nach Kaiserstuhl oder vom Ober- ins Unterland, kann ebenfalls von interessanten Erlebnissen berichten: von den Journalisten der „Zürcher Unterländer-Medien“, die mit Liegevelos und Tretkarts einen Teil des Glattuferweges „unsicher“ machten, von der Gruppe „Ritter“ in mittelalterlichen Gewändern, die von Regenberg nach Steinmaur unterwegs waren, vom Empfang in Kaiserstuhl, wo am Samstagabend ein Volksfest vonstatten ging. Die Standarte mit dem wertvollen Dokument wurde sicher im Turm eingeschlossen.Köbi war Chef am Sonntag. Da ging’s noch einmal sportlich zu, durchs Unterland und Rafzerfeld, um den Irchel und schlussendlich nach Bachenbülach, wo die Präsidenten der Kreisgemeinden die Standarte übernahmen und zum Schulhaus Mettmenriet brachten. Von dort ging es unter den Klängen der Stadtmusik und in Begleitung von vielen begeisterten Teilnehmenden zum Hans-Haller-Platz und zum Festzelt beim Surberbrunnen, wo das Dokument (endlich) das Ziel erreicht hatte und je eine Kopie den Präsidenten der beiden Kirchgemeinden feierlich durch Stapi Walti übergeben wurde. Ja, à-propos Festwirtschaft: Seit 11 Uhr war sie in Betrieb mit vielen Helfern aus der Männerriege. Speis und Trank vom Feinsten, mit einem fabelhaften Steinpilz-Risotto aus Heinz und Gallus-Kochtöpfen. Die Aufgabe wurde von der Männerriege aufs Vortrefflichste gemeistert. Alle Beteiligten dürfen stolz auf ihre Leistung sein und haben unseren herzlichsten Dank verdient: das OK mit René, Walti, Peter, Richi, Raini und Toni für die riesigen Vorbereitungsarbeiten, die umsichtigen Tageschefs, die Fahrer der Transportbusse, vor allem auch Festwirt Fredi, der alles im Griff und Vieles vorzubereiten hatte, seine Frau Yvonne, die die wunderbaren Blumengestecke auf den Tischen herzauberte, die Helfer beim Auf- und Abbau des Zeltdaches, die harte Knochenarbeit leisteten, aber auch alle Helfer in der Festwirtschaft. Die Hauptprobe für das kommende Büli-Fäscht ist bestens bestanden.

Präsi Otmar