Männerriege Bülach im Burgund – Riegenreise 2012

Am Freitag-Morgen des 31. August 2012 startete die Männerriege Bülach mit 41 Mann an Bord eines modernen Hess-Cars zur Fahrt ins vielgerühmte Zentrum der Burgunderweine. Via Koblenz-Rheinfelden-Basel-Mulhouse-Besançon-Dijon lenkte Chauffeur Leo die muntere Mannschaft in gut vier Stunden ohne Stau ins Dorf Fixin an der Weinstrasse der Côte d‘Or. Im kleinen, ansprechenden Restaurant "Au Clos Napoléon" konnte die gutgelaunte Schar vor dem Mittagessen bereits drei Weine aus der Gegend kritisch prüfen. Bei einigen Kameraden neigten sich die Mundwinkel nach unten und der Ruf nach Wernis Bülacher oder Heiris Stubechläusler war trotz lautstarkem Gerede unüberhörbar. Dies konnte jedoch die nach wie vor gute Stimmung in der Runde in keiner Weise trüben. Auf dem kurzen Gang entlang von Reben zum Car konnten wir sehen, dass die Traubenernte dieses Jahr recht mager ausfallen dürfte.

Im Departement Côte d’Or fand das Schloss Clos Vougeot, ein ehemaliges Weingut der Mönche von Citeaux, grosse Aufmerksamkeit. Staunend blieben wir vor den vier antiken Weinpressen stehen. Die Touristenführerin verstand es, uns unter anderem die hier ansässige Weinbruderschaft "Chevaliers du Tastevin" zu erklären. Die zahlreichen Mitglieder aus allen Herren Ländern versammeln sich hier jährlich, um neue Brüder einzuführen und die besten Burgunderweine zu kosten. Aber ohne Götti findet auch unser Franz keine Aufnahme!

In der geschichtsträchtigen Stadt Beaune angekommen, hatten wir die meist kleinen Zimmer im Hotel "Ibis" bald bezogen. So blieb uns noch Zeit genug, vor dem Nachtessen in der naheliegenden Altstadt zu flanieren und die blumengeschmückten Fachwerkhäuser und andere Kultur-Schönheiten zu knipsen.

Am Samstagmorgen stand das grandiose Hôtel Dieu in Beaune, ein ehemaliges Armenkrankenhaus aus dem 15. Jahrhundert, im Blickfeld. Dank Plan und einem modernen Digital-Technik-Hörgerät konnten wir uns in diesem riesigen und wundervollen Gebäudekomplex mit seiner imposanten Geschichte gut zurechtfinden. "Die Menschen der Region litten nach dem hundertjährigen Krieg (1337-1453) unter drückender Armut und vielen drohte der Hungertod. Deshalb erfolgte durch den Kanzler des burgundischen Herzogs Philipp des Guten , dem Ritter Nicolas Rolin, im Jahres 1443 die Grundsteinlegung, so dass das Krankenhaus am 1.1.1452 seinen ersten Patienten aufnehmen konnte."

Bei unserem nächsten Halt stand das Schloss Savigny-les-Beaune im Zentrum des Interesses. Es handelt sich um ein historisches Monument aus dem 14. Jahrhundert. Seit dem 18.12.1940 enthält es mehrere Museen, die der Automarke Abarth, dem Motorrad und der Fliegerei gewidmet sind. Auf dem Rundgang konnten wir unter den zahlreichen Jagdflugzeugen auch einen Venom und einen Vampire aus der Schweizer Flugwaffe feststellen.

Nach dem Mittagessen im "Rest. La Cuverie" war, nach einer umfangreichen Rundfahrt durch die weiten Rebgebiete der Côte de Beaune, die Grösse des Weinkellers im Schloss Meursault besonders eindrücklich. Sagenhafte 800‘000 Flaschen und weit über tausend Fass Wein werden in der weitverzweigten Kaverne gelagert. Die weltberühmten Weine wie Beaune, Pommard etc. konnten in der Probe unsere Erwartungen mehrheitlich nicht ganz erfüllen. Dazu gab es dann auch reichliche Erklärungsversuche. Wieder in Beaune genossen wir im "Caveau des Arches" ein sehr gutes Nachtessen.

Am Sonntagmorgen um halb neun startete Chauffeur Leo den Bus zur Heimreise. Auf meist verkehrsarmen Strassen durch die weite Saône-Ebene erreichten wir Baume-les Messieurs mitten im französischen Jura zum Kaffeehalt und zur Besichtigung der ehemaligen Benediktinerabtei Saint-Pierre, die 909 gegründet wurde. Nach einer kurzen Bergfahrt beeindruckte beim Cirque de Baume ganz besonders das mit schroffen Felsformationen gesäumte Tal. Ein "Grand Canyon" der besonderen Art. Im "Belvedere" hoch über dem Tal wurde uns ein weiteres Mal freundlich und rasch ein feines Mittagessen serviert. Über Pontarlier und das Val de Travers via Neuchâtel und Biel gelangten wir schliesslich problemlos zurück nach Bülach. Eine fabelhafte Reise lag hinter uns. Unser Präsident Otmar Hug hat diese Reise hervorragend organisiert und uns mit vielen wertvollen Informationen vorbildlich geführt. Nochmals vielen herzlichen Dank!

HPA

Weiterer Bericht von Hanspeter