Nägel mit Köpfen

Ja, die konnten wir am Nachmittag des 27. Oktober 2022 im Betrieb der Schweizerischen Nagelfabrik AG in Winterthur tausendfach sehen! Zwölf interessierte Turnveteranen und drei Ehefrauen waren dabei und fragten sich verwundert, wer denn diese Mengen Nägel überhaupt brauche. Und vor allem in so vielen Formen. Und wozu? Hermann Binder als Sprecher der Nagli verstand es bestens, die fünfzehn Besucher über die Geschichte, die gegenwärtige Situation und Produktion des Unternehmens spannend zu informieren. So konnte man u.a. anschaulich erfahren, dass diese Fabrik bereits im Jahr 1895 gegründet wurde und dass sie diese enorme Vielfalt von Nägeln hauptsächlich für Kunden im Baugewerbe der Schweiz produziert. Allerdings mit einer Ausnahme: Seit kurzem bezieht auch eine ausländische Autoindustrie grosse Mengen Kleinst-Nägel zum Einbau in Elektro-Auto-Batterien. Interessant war zu hören, dass die Firma seinerzeit die Nägel für die Schweizer Militär-Schuhe herstellte! Heute umfasst die Produktion zweihundert unterschiedliche Nagelformen. Befragt nach der Anzahl Beschäftigter, schilderte Binder, es seien fünf bis neun. Die arbeiteten jedoch in Teilzeit und je nach Bestellungen, oft nur vier Tage pro Woche. Als Genossenschafter könnten sie den Betrieb selbständig organisieren.

An den fünf gewaltigen Produktionsmaschinen, die von einer Transmission mit Riemen angetrieben werden, wurde es sehr, sehr laut. Da sah und hörte man, mit welcher Wucht und Kraft all dies Nägel und Nägelchen ab den Kabelrollen blitzschnell geformt und geschnitten werden. Dass hier auch Doppelkopfnägel entstehen, war vielen wohl nicht bekannt. Vom Fachmann konnte man aber erfahren, dass sie vor allem für die temporäre Befestigung von Verschalungen im Baugewerbe eingesetzt werden. Nur bis zum ersten Kopf eingeschlagen, liessen sie sich dann leichter entfernen.

Im sehr umfangreichen Sortiment sah man noch Dachpappstifte, Nägel aus Messing, gehärtete Stahlnägel mit Senkkopf, grafierte Markier-Nägel, Rillennägel, Agraffen und so weiter. Da staunten die Laien und der Fachmann wunderte sich!

Zum Abschluss des überaus interessanten Einblicks in diese Fabrik wurden wir noch freundlich mit einem reichen Apero bedient. Nach dem von Obmann Beat erfolgten Dank und Applaus der Teilnehmer begaben sich die beeindruckten Ausflügler "Thurbo schnell" auf die Heimfahrt. In Büli angekommen, schafften es einige noch, im Gleis 7 einzukehren, um zu sehen, ob der Wirt beim Einschenken den Nagel auch auf den Kopf trifft! :-)

HPA