Sommerwanderung

vom Freitagabend 19. Juli 2019

«Chömed, mir hauets, es isch Zyt», ruft Herbert den zwölf Kameraden zu, die auf dem Postplatz Bülach seit ein paar Minuten warten, um auf der einstündigen Wanderung dabei zu sein. Die Sonne steht um halb sieben noch hoch am blauen, wolkenlosen Himmel. Die Luft ist enorm heiss und Schweisstropfen zeigen sich bereits nach ein paar Hundert Metern auf Gesichtern einiger Kameraden. Die Wanderung Richtung Klingenhof und Eschenmosen entwickelt sich zunehmend zu einem Eilmarsch. Der Ruf «Spitze kürzer» geht ins Leere. Am Eschenmoser Rebhang zum Pfadiheim und Winzerweg und wegen Hampis nicht vorhergesehener Garten-Durchquerung liegen wir auf Herbis Marschtabelle ein paar Minuten im Rückstand. Dass wir das abgemachte Ziel, Trottenstrasse 2 um halb acht, knapp verpassen, lassen René und seine Familie gerade noch durchgehen. Danke. Wir werden alle sehr freundlich empfangen und gleich eingeladen, uns mit Getränken (mit/ohne Kohlensäure, bzw. Promille) zu bedienen. Erstaunt stellen die soeben Angekommenen fest, dass an diesem lauschigen Grill- und Feierabendplatz bereits einige Leichtathen, bekannt als gute Läufer und Kugelstösser oder so, schon vor uns hier gewesen sind. Jedoch ohne Wanderschuhe! Warum sind die nicht mit uns auf den humanen Eilmarsch gekommen? Ferienzeit!? Zu heiss? Mir wie nid grüble.

Nun werden wir nach Noten verwöhnt. Natürlich gibt es auch Gruebewy, es cha gar nid anders sii. Es sind ja auch produzierende Winzer unter uns! Wieder einmal sind wir voll daran, einen überaus gemütlichen Abend in froher Runde zu geniessen. Leise Stimmen werden hier nicht gehört, die lauten aber umso mehr; die überschlagen sich mehrfach. Ich muss mein Hörgerät zurückstellen. Und wie da wieder geschmunzelt werden kann und das Lachen mit Witz und Humor gepflegt wird! Eine wahre Freude! Renés feine und gut gewürzte Steaks haben das Höllenfeuer gut überstanden und finden nun den Weg zu den erwartungsvollen gut gelaunten Gästen. Wie immer in solchen Momenten, kehrt erfrischende Ruhe ein und die vielen Bekanntmachungen werden auf später verschoben. Ab und zu sind jedoch ein Anstossen, Prosten und Gläser-Klingen zu vernehmen. Aber schon kurze Zeit danach werden verlockende Desserts, u.a. in Form von selbst gebackenen schönen Kuchen usw. herangetragen, zur Schau gestellt und man wird nett zum Zugreifen aufgefordert. Einfach herrlich!

Dieser Abend bleibt unvergesslich! Es war gemütlich, das Essen und Trinken reichhaltig und vorzüglich, die Bedienung durch die Familie Bosshard freundlich und einmalig. Ganz herzlichen Dank den lieben und grosszügigen Gastgebern!

Text: Hanspeter Ammann, Foto: Christian Müller